Susanne Kokel: Unsere brüderische Pflicht wird es doch immer sein, zu vertrauen, … / SchatzSuche
17. August 2018 – 20 Uhr

Die Aufdeckung langjähriger Unterschlagungen hatten die Brüdergemeine Kleinwelka in Aufruhr versetzt. Spätestens durch den Prozess vor dem Landgericht in Bautzen erfuhr dann eine größere Öffentlichkeit von dem Vorfall in der kleinen Oberlausitzer Gemeinde und von der, durch das Gericht gerügten, „mangelnden Kontrolle und Vertrauensseligkeit“. Auch die Diskussionen in der Brüdergemeine drehten sich um die Frage, wer für den finanziellen Schaden die Verantwortung übernehmen sollte. – War es der Prediger, der seine Kritik an dem Lebenswandel des Beschuldigten zurückgehalten hatte? War es der Ältestenrat der Gemeinde, der ebenfalls lange weggeschaut hatte? Oder war es nicht die zentrale Finanzabteilung in Herrnhut, die als vorgesetzte Behörde unzureichende Kontrollen durchgeführt und ihrem Mitarbeiter zu lange vertraut hatte? Zehn Jahre nach der Zentralisierung des Eigentums und dessen Verwaltung durch die Finanzabteilung mit ihrem Anspruch auf Professionalität, stand die Gemeinde Kleinwelka für eine Vertrauenskrise, die erneut die Frage nach der Legitimität kirchlichen Unternehmertums hervorrief.

Susanne Kokel promoviert an der Philipps-Universität Marburg über die Wirtschaftsgeschichte der Herrnhuter Brüdergemeine im 19. und 20. Jahrhundert.

Freitag, 17. August – 20 UHR
Remise der Schwesternhäuser
Zinzendorfplatz 7
02625 Bautzen OT Kleinwelka

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Der Kultursommer „So ein Glück“ in den Schwesternhäusern Kleinwelka wird gefördert durch: den Fonds Neuer Länder der Kulturstiftung des Bundes, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Stadt Bautzen, der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH, der Evangelischen Brüder-Unität Herrnhut und dem Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien.