Silke Piwko: Grönländer aus Leidenschaft / SchatzSuche
23. August 2018 – 20 Uhr

Die Bedeutung Samuel Kleinschmidts für Grönland war groß: Als Begründer des modernen Grönländisch als Schriftsprache, als Übersetzer der Bibel ins Grönländische sowie als Wegbereiter einer eigenen Selbstverwaltung.

Als Sohn des deutschen Missionars Konrad Kleinschmidt und seiner dänischen Ehefrau Christina Petersen in Grönland geboren, erhielt Kleinschmidt in Kleinwelka seine Schulausbildung und wurde in der Gemeinde Christiansfeld als Geographielehrer angestellt. Gleichzeitig begann er eine Ausbildung zum Missionar, welche er 1841 beendete. Danach kehrte er nach Grönland zurück und wurde Helfer der Herrnhuter Brüdergemeine in Lichtenau. 1859 kam es zum Bruch mit der Brüdergemeine und er ging in die Dienste der dänischen Mission in Nuuk.

Kleinschmidt gilt als Wegbereiter der grönländischen Schriftsprache. Sein bedeutendstes Werk ist die „Grammatik der grönländischen Sprache mit theilweisem Einschluss des Labradordialects“. Daneben bestehen Arbeiten zur Zoologie, Geschichte und Geographie sowie Übersetzungen aus dem Alten und Neuen Testament ins Grönländische. Er war Förderer der grönländischen Kultur sowie Publizist in der Zeitung Atuagagdliutit. 1871 erschien in Kopenhagen Kleinschmidts großes Wörterbuch zur grönländischen Sprache.

1882 wurde ihm für seine Verdienste um den Erhalt der grönländischen Kultur und Gesellschaft der Dannebrog-Orden verliehen. Nach seinem Tod wurde Kleinschmidt in Nuuk bestattet, wo ihm auch eine Gedenkplatte in der Innenstadt gewidmet ist, über der sich „Kleinschmidts Pæl“ – Kleinschmidts Laternenpfahl – erhebt.

Silke Piwko studierte Kulturwissenschaften und Philosophie. Als Standortmanagerin des Völkerkundemuseums Herrnhut beschäftigt sie sich intensiv mit der Lebensweise und den kulturellen Äußerungen der Menschen im Gebiet des Westhimalaya / Nordindien sowie der Kultur der Inuit. Eine Reise nach Grönland führte sie dabei zu den Spuren Herrnhuter Missionare, welche seit 1733 bis 1900 auf Grönland missionarisch aktiv wirkten.

Donnerstag, 23. August – 20 UHR
Remise der Schwesternhäuser
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Der Kultursommer „So ein Glück“ in den Schwesternhäusern Kleinwelka wird gefördert durch: den Fonds Neuer Länder der Kulturstiftung des Bundes, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Stadt Bautzen, der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH, der Evangelischen Brüder-Unität Herrnhut und dem Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien.